Frankenstein im Zellertal


Am Donnerstag , dem 24.8.23, gastierte wieder einmal der Schauspieler Christian Klischat in Harxheim beim sehr rührigen Kulturkreis und Verein ” Bürger für Bürger”.
“Frankenstein -oder der moderne  Prometheus” hieß die Theater-Lesung, basierend auf dem berühmten Roman der Engländerin Mary Shelley ,eingerichtet und inszeniert durch Götz Brandt, mit dem Klischat seit Jahren zusammenarbeitet. Auch heute noch ein aktuelles Thema, so Klischat, gehe es doch ” um die großen Fragen von Wissenschaft und ihren Grenzen”,   z.B. Künstliche Intelligenz.
Im Stück erschafft der junge Naturwissenschaftler Viktor Frankenstein aus toter Materie, Knochen und Leichenteilen, ein vernunftbegabtes, aber abgrundtief hässliches Monster, vor dem sich sogar  sein Schöpfer ekelt, deshalb  aus dem Labor flieht und das Wesen sich selbst überlässt. Weil es von allen Menschen abgelehnt wird, entwickelt es sich zum Bösen und rächt sich an seinem Schöpfer. Es tötet dessen jüngsten Bruder und sorgt dafür, dass das Hausmädchen der Familie für diesen Mord unschuldig hingerichtet wird.
Bei einem Treffen erklärt das Monster Frankenstein, dass nur die Ablehnung und Einsamkeit es böse gemacht habe und bittet ihn, ihm eine Gefährtin zu schaffen. Frankenstein geht zunächst darauf ein, fürchtet aber,  dann eine Gefahr für die Menschheit zu erschaffen. Aus Schmerz und Rache ermordet das Monster Frankensteins besten Freund , sowie seine Braut in der Hochzeitsnacht. Der Vater stirbt vor Gram.  
Da nun alle seine Liebsten durch das Monster gestorben sind, macht sich Frankenstein auf die Jagd nach ihm, um es ebenfalls zu töten. Er verfolgt es durch viele Länder, sogar bis ins nördliche Eismeer, ohne seiner habhaft zu werden. Halbtot wird er von einem Segelschiff gerettet. Dem Kapitän erzählt er seine schreckliche Geschichte, die dieser dann in Briefen an seine Schwester weiter gibt. Frankenstein stirbt auf dem Schiff, das Monster verschwindet in der Eiswüste.
Das Publikum war von der Geschichte und dem Schauspieler total fasziniert . Durch seine ausladenden Gesten, seine ausdrucksstarke Mimik und die nachgeahmten Stimmen der Personen, hier besonders das Röcheln des Monsters, schlug Klischat die Zuhörer in seinen Bann.

Durch das heftige Gewitter konnte leider die Bühne für das Theater nicht eingeweiht werden und alle Gäste samt Schauspieler fanden unter dem Zelt Platz. Schade war, dass die Sicht so etwas eingeschränkt war, denn Klischat ist Schauspieler durch und durch. Ihn muss man hören und sehen! Trotzdem ein großes Lob für die Verantwortlichen des Vereins, dass sie es immer wieder schaffen, so großartige Veranstaltungen nach Harxheim zu holen.

von Christel Salfeld