– Tragisch-komische Delikatessengeschichte des Widerstandkünstlers Fred Denger –
Langusten: So war’s
Mit dem Stück “Langusten” des Widerstandskünstlers Fred Denger zeigte Anja Kleinhans vom “Theader Freinsheim” dem Publikum im fast ausverkauften historischen Rathaus Harxheim eindrucksvoll was passieren kann, wenn “man nicht isst was man ist”.
Am Donnerstag, dem 18.10.2018 begrüßte Walter Bissinger, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins “Bürger für Bürger e.V.”, das Publikum im historischen Rathaus und eröffnete damit die 8. Veranstaltungs-Saison des gemeinnützigen Vereins. Er erwähnte auch die Pannen, die im Vorfeld der Aufführung auftraten. So fiel die Heizung im Rathaus aus und der Plattenspieler, der zur Bühnenausstattung gehört, gab “den Geist auf”. Es seien jedoch Lösungen gefunden worden und so musste niemand im Rathaus frieren.
In dem tragisch-komischen Stück wird die Geschichte der Putzfrau Marie Bornemann erzählt. Durch Unfälle und Krieg hat sie fast ihre ganze Familie verloren und muss hart arbeiten, um über die Runden zu kommen. Nur ihr Sohn lebt noch und hat reich geheiratet, meldet sich aber selbst am 60. Geburtstag nicht bei der in armen Verhältnissen lebenden Mutter. Aber ihr Leben ist – beziehungsweise war bis zu diesem Zeitpunkt – zwar arm aber geordnet. Eine Languste, die in dem Stück für das Essen reicher Leute steht, sollte das Highlight bei Ihrem Geburtstagsessen werden, bringt allerdings ihr ganzes Leben durcheinander. Sie verliert nicht nur Ihren Arbeitsplatz trotz langjähriger loyaler Arbeit, sondern auch eine gute Freundin Oma Witzling aus dem Altersheim. Diese zahlt die mit dem bevorstehenden Geburtstagsessen verbundene Vorfreude und Aufregung mit dem Leben. Ihren früheren Freund und Vater ihres Sohnes, den Schneidergesellen Emil Teuerlein, schreckt die Languste ab und er sagt die Einladung deshalb kurzfristig und unverblümt ab. Einzig die “Aristokraten-Putze” Ella erscheint und bringt – offensichtlich bei ihrem Arbeitgeber gestohlene – schwere Silberbestecke als Geburtstagsgeschenk mit, das war zur Languste passen würde, letztlich aber zum Streit und dem Rauswurf führt. Im Theader Freinsheim wird das Stück noch mehrmals aufgeführt. Termine unter www.theader.de.
Für die schauspielerische Leistung erntete Anja Kleinhans viel Applaus beim Publikum. Sie wurde technisch unterstützt von Peter Wilhelm (Beleuchtung, Effekte).
Am 13.12.2018 geht es weiter mit Christian Klischat und einem Kontrabassist mit dem Stück “Ich setze auf die Liebe” von Hanns Dieter Hüsch, wie immer um 19.30 Uhr im historischen Rathaus. Entsprechende Hinweise in Presse und Internet folgen.
Die Rheinpfalz vom 20.10.2018:
Voranzeige:
Am Donnerstag, dem 18.10.2018 um 19.30 Uhr (Einlass 19.00 Uhr) laden Bürger für Bürger e.V. wieder ins historische Rathaus Harxheim ein. Anja Kleinhans vom “Theader Freinsheim” spielt das Stück “Langusten”, eine tragisch-komische Delikatessengeschichte des Widerstandkünstlers Fred Denger.
Anmeldung per eMail unter annamaria.kabs@t-online.de oder telefonisch bei Annamaria Kabs unter 06355-955932.
Die Putzfrau Marie Bornemann putzt schon ihr Leben lang im – ihr über das Putzen hinaus weit entfernten – Delikatessengeschäft. Zu ihrem 60. Geburtstag darf sie sich etwas aussuchen. Sie wählt eine Languste, die für sie all den Reichtum und Wohlstand symbolisiert, den sie nie haben wird. Etwas ganz Besonders will sie damit veranstalten für eine Arbeitskollegin, eine Freundin aus dem Altersheim und ihre einst verloren gegangene Liebe Emil.Doch das ersehnte Festmahl scheitert auf ironische Weisen, da keiner der geladenen Gäste mit so einer Languste auch nur irgend umzugehen weiß … in einem Falle sogar über den Schock der reinen Möglichkeit vorab verstirbt.
Regie: Uli Hoch
Spiel: Anja Kleinhans
(Alle Aufführungsrechte liegen beim Felix Bloch Erben Verlag, Berlin.)