Einen ausgesprochen lebhaften und anschaulichen Vortrag von Christine Bernhard erlebten die zahlreichen Teilnehmer des “Rathaustreff” am vergangenen Mittwoch. Die Liebe zur Natur und das umfassende Wissen über Kräuter sind Christine Bernhard in die Wiege gelegt. So waren bereits ihre Großmutter und deren Schwester “Tante Walli” darauf aus, “dem Onkel Guschtl” Kapuzinerkresse auf’s Brot zu streichen. Der lockere und lustige Vortrag war durch großes Hintergrundwissen nicht nur über die Kräuter und deren Eigenschaften im Wandel der Jahreszeiten, sondern auch über Klima und Bodenbeschaffenheit in Natur und Garten untermauert.
“Kann man alle Kreuzblütler essen?” und “Warum erfrieren Schneeglöckchen nicht?” waren Fragen, die geklärt wurden. Besonders im Fokus war natürlich das Zellertal, in dem durch kalkreichen trockenen Boden das natürliche Pflanzenspektrum festgelegt ist. So ist das Zellertal für Wald ungeeignet und – wer hätte es nicht geahnt – ein optimales Umfeld für Kräuter und Weinbau.
Die mitgebrachten Blüten und Zweige machten anschaulich, wie weit die Natur bereits jetzt schon ist. Mandelblüten als Vorfrühlings-Boten waren ebenso dabei wie der stinkende Nieswurz, das Hirtentäschel und die Pfeilkresse, die wohl – historisch bedingt – in Albisheim unter “Ochsnerkraut” und im Zellertal unter “Bittelkraut” bekannt ist.
Leckere Kostproben wurden dem begeisterten Publikum gereicht, darunter Pfannkuchen mit Schafgarbe, gefüllt mit Quark, der mit Sauerampfer und Pimpinelle angerührt war. “Schnelle Brennessel-Törtchen” und Brot mit Butter, die mit wildem Weinbergsknoblauch angesetzt war, begeisterten die Gaumen der Anwesenden, die sich mit lang anhaltendem Applaus bei der Referentin bedankten. Auch Walter Bissinger dankte im Namen von “Bürger für Bürger” mit einem Blumenstrauß. (hjh)
Zum Thema “Was Sie schon immer über Weinbergskräuter wissen wollten” bietet Christine Bernhard auch weitergehende Informationsveranstaltungen – begleitet von praktischer Anwendung – an. Einzelheiten unter